Und wenn irgendwie ein Problem auftaucht, ein ernstes volles Problem, also ganz helfen können sie dir auch nicht aus dem Problem, aber man kann drüber reden und schaun, wie man des alles machen kann

Date

2013

Journal Title

Journal ISSN

Volume Title

Publisher

IzKK - Informationszentrum Kindesmisshandlung/Kindesvernachlässigung

Abstract

„Und wenn irgendwie ein Problem auftaucht, ein ernstes volles Problem, also ganz helfen können sie dir auch nicht aus dem Problem, aber man kann drüber reden und schaun, wie man des alles machen kann.” – so das Fazit eines Vater im Interview1 in Bezug auf den Unterstützungsund Beratungsprozess durch Sozialpädagogische Familienhilfe. Dies war eine Familie, die gravierende Probleme hatte auf allen möglichen Ebenen: Die Eltern waren beide in einem Heim aufgewachsen, bildungsbenachteiligt (beide waren Analphabeten), die Familie war materiell in Not, es gab Schwierigkeiten in der Erziehung der drei Kinder usw. Ich finde, er fasst ganz großartig zusammen, was Beratung kann und was nicht: Er hatte verstanden, dass Beratung immer auch Grenzen hat, man muss sozusagen auch selber was tun – er war mit Recht stolz auf seine eigene Leistung –, „aber man kann drüber reden und schaun wie man das alles Machen kann“, also gemeinsam Lösungen finden. Dass dieses „Drüber-Reden“ natürlich auf Seiten der Berater und Beraterinnen höchst voraussetzungsvoll ist, darum soll es in diesem Vortrag gehen. Das Zitat stammt aus einem der Forschungsprojekte, an denen ich am Deutschen Jugendinstitut beteiligt war zur Sozialpädagogischen Familienhilfe. In diesem Kontext wurden sowohl quantitative als auch qualitative Erhebungen gemacht, insbesondere auch Interviews mit Familien, die in sehr schwierigen Lebenslagen lebten und eine Zeit lang Sozialpädagogische Familienhilfe(SPFH) erhalten hatten (vgl. dazu Helming 1999). Ich habe die Mütter und Väter gefragt nach ihrer Sicht auf ihr Leben, nach ihrer Biografie, was ihnen aus ihrer eigenen Sicht geholfen hat, was sie besonders positiv an der Zusammenarbeit mit den SozialpädagogInnen fanden. Dazu kommen Interviews mit Frauen, deren Kinder in Obhut genommen waren (vgl. dazu Helming 2002), aber auch Interviews mit Sozialpädagoginnen und –pädagogen, Fallbegleitungen, Fallanalysen usw., und im 2011 abgeschlossenen Projekt „Pflegekinderhilfe in Deutschland“ Interviews mit Herkunftseltern, deren Kinder in Pflegefamilien leben (Kindler u.a. 2011; Helming u.a.2011). Aus dieser Forschung möchte ich Ihnen zusammenfassend einige Gedanken zur Anforderung an die Kompetenz von Familienberaterinnen und Beratern – vor allem gegenüber Eltern in schwierigen Lebenslagen vorstellen, ergänzt durch Evaluationsergebnisse aus internationaler Forschung. (Author Introduction)

Description

Keywords

child abuse, Kindesmisshandlung, parenting, social work, International Resources, Germany

Citation

Helming, E. (2013). Und wenn irgendwie ein Problem auftaucht, ein ernstes volles Problem, also ganz helfen können sie dir auch nicht aus dem Problem, aber man kann drüber reden und schaun, wie man des alles machen kann. IzKK - Informationszentrum Kindesmisshandlung/Kindesvernachlässigung.

DOI